Zuwächse im Kreditgeschäft mit Privatkunden (+ 7,3%), bei Immobilienvermittlungen (+ 6,5%) und der Bilanzsumme (+ 4,6%). Angesichts gestiegener Bauzinsen boomt das Bausparneugeschäft (+ 98%).
Die Sparkasse Vorderpfalz hat im Geschäftsjahr 2022 in einem schwierigen Gesamtumfeld ein solides Ergebnis erzielt und hält Kurs in unsicheren, turbulenten Zeiten. Das berichten Sparkassen-Chef Thomas Traue und seine Vorstandskollegen Oliver Kolb und Ulli Sauer. Das klassische Kundengeschäft bleibt bei der Sparkasse Vorderpfalz ein Erfolgsgarant: Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg das Kreditgeschäft mit Privatkunden um 7,3% auf 2,6 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen um 1,7% auf 4,8 Mrd. Euro und die Bilanzsumme um 4,6% auf 5,84 Mrd. Euro.
Thomas Traue betont: „Als eines der größten Kreditinstitute der Region wissen wir um unsere Verantwortung, die Menschen sowie Handel und Gewerbe in Ludwigshafen, Speyer und dem Rhein-Pfalz-Kreis verlässlich bei all ihren Finanzgeschäften zu unterstützen. Gerade weil alles unübersichtlicher und unsicherer geworden ist, suchen die Menschen wieder mehr das Vertraute und Bekannte. In dieser schwierigen Zeit haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großer Leistungsbereitschaft ihre Expertise und Lösungskompetenz in den Dienst unserer Kundinnen und Kunden gestellt“.
Jahresüberschuss mit 3,4 Mio. Euro auf Vorjahresniveau
Thomas Traue betont: "Mit den Ergebnissen 2022 sind wir auf Kurs. Wir verdanken diesen Erfolg einer starken Entwicklung im Kundengeschäft, aber auch weiter sinkenden Kosten. Aufgrund des starken Zinsanstiegs in 2022 ist das Jahresergebnis aber auch durch notwendige Wertkorrekturen in den Eigenanlagen sowie einer deutlich spürbaren Zurückhaltung bei den Immobilienfinanzierungen ab dem 2. Halbjahr geprägt. Dank des fortgesetzten Sparkurses sank der Verwaltungsaufwand im Berichtszeitraum und blieb mit 88,8 Mio. Euro um 1,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Zinsüberschuss erhöhte sich im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent auf 83,7 Mio. Euro, dank eines gestiegenen Zinsniveaus, aber auch durch ein höheres Geschäftsvolumen. Trotz des schwierigen Gesamtumfeldes konnte ein auskömmliches Jahresergebnis erreicht werden. Der Jahresüberschuss wird mit 3,4 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (2021: 3,8 Mio. Euro) liegen und unser Eigenkapital stärken. Dies ist die Basis, um mehr Kredite an unsere Kunden vergeben zu können. Dadurch trägt die Sparkasse zum wirtschaftlichen Wachstum in der Region bei". Das Kernkapital erhöhte sich auf 570 Mio. Euro, was einer Kernkapitalquote von 15,6% entspricht. Damit liegt die Sparkasse Vorderpfalz über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Kreditgeschäft mit Privatkunden legt um 7,3 Prozent zu
Deutliche Zuwächse verbuchte die Sparkasse Vorderpfalz im Kundenkreditgeschäft. Der Gesamtbestand an Krediten mit Privatkunden erhöhte sich um 7,3% auf 2.574 Mio. Euro, Kredite an Geschäftskunden stiegen um 3,2% auf 1.855 Mio. Euro. Noch deutlicher als bei den Bestandszahlen, in denen auch Rückzahlungen und Sondertilgungen enthalten sind, zeigt sich das Engagement der Sparkasse in den hohen Zusagen für neue Kredite. Die Kreditzusagen stiegen um 4,6% auf 928,6 Mio. Euro, die Kreditauszahlungen sogar um 7,8% auf 880,6 Mio. Euro.
Ulli Sauer betont: "Unsere Firmen- und Gewerbekunden hatten im zurückliegen Jahr multiple Krisen (Lieferketten, Fachpersonal, deutlich gestiegene Produktionskosten, etc.) zu bewältigen. In dieser schwierigen Zeit standen wir klar und verlässlich an ihrer Seite und haben sie beispielsweise mit klassischen Finanzierungen, öffentlichen Fördermitteln, aber auch bei Fachfragen zur ökologischen und energetischen Transformation begleitet. Trotz der schwierigen Ausgangslage konnte das Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr ausgebaut werden".
Sauer weiter: „Durch die stark gestiegenen Finanzierungszinsen müssen Eigenheimerwerber deutlich mehr verfügbares Haushaltseinkommen und Eigenkapital für eine Finanzierung einsetzen. Wir haben darauf reagiert, indem wir uns viel Zeit nehmen, um sehr offen und direkt mit unseren Kundinnen und Kunden darüber zu sprechen und zu analysieren, welche Immobilie zu ihrem Budget passt. Oftmals entscheiden sie sich dann, ihren Objektwunsch hinsichtlich der Größe oder Ausstattung anzupassen oder ihre Ansparphase zu verlängern“.
Bausparneugeschäft boomt: Kundinnen und Kunden sichern sich günstige Zinsen
Bausparen erlebt durch die Zinswende eine Renaissance. Angesichts der gestiegenen Bauzinsen ist im vergangenen Jahr das Bausparen als Zinssicherungsinstrument wieder in den Fokus gerückt. Beim Volumen der neu abgeschlossenen Bausparverträge in 2022 verzeichnete die Sparkasse Vorderpfalz ein deutliches Plus von 98% auf 153, 4 Mio. Euro. Die Stückzahlen stiegen um 27%. Sauer betont: „Im Jahr 2022 wurden deutlich mehr LBS-Bausparverträge als in den Vorjahren neu abgeschlossen. Der Grund für den Boom liege auf der Hand: Bauherren und Käufer wollen ihre Immobilienfinanzierung bestmöglich vor dem Risiko steigender Zinsen absichern. Bausparer sichern sich bei Vertragsabschluss einen festen Zinssatz, den sie beim Abrufen des zuteilungsreifen Darlehens erhalten. Dabei kann der Bausparvertrag nicht nur für den Kauf einer Immobilie genutzt werden, sondern auch für Renovierungen und energetische Sanierungen“.
Immobiliengeschäft robust
Das Immobiliengeschäft zeigt sich bei der Sparkasse Vorderpfalz robust. So konnten 2022 148 Immobilien (plus 6,5%) mit einem Gesamtwert von über 52 Millionen Euro vermittelt werden. Ulli Sauer informiert: „Die Preise für Immobilien werden weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben, umso wichtiger ist es, sich als Verkäufer und Käufer von Immobilien von einem Fachmann beraten zu lassen“.
Nach Zinswende: Sparkassenbriefe plus 39,5 Prozent
Die Sparkasse Vorderpfalz hat nach der Zinswende der Europäischen Zentralbank im Juli 2022 die Einlagenzinsen für ihre Kunden schrittweise erhöht. Oliver Kolb informiert: „Von der Zinswende profitierten auch unsere Kundinnen und Kunden unmittelbar. Sie nutzten wieder verstärkt klassische Geldanlagen und legten über 102 Mio. Euro in Sparkassenbriefe an. Das entspricht einem Plus von 39,5%. Der Bestand an Sichteinlagen stieg um 2,1 Prozent auf 4.054 Mio. Euro“.
Anlageprodukte profitieren wieder von steigenden Zinsen: Beratung bleibt wichtig.
Kolb weiter: „In den zurückliegenden Wochen dieses Jahres hat sich das Zinsumfeld am Geld- und Kapitalmarkt weiterhin positiv entwickelt. An dieser Entwicklung werden wir auch unsere Kundinnen und Kunden weiter teilhaben lassen. Mittelfristig ausgelegte Anlageprodukte profitieren bereits wieder von steigenden Zinsen. Deshalb empfehlen wir allen Sparerinnen und Sparern, sich bei uns beraten zu lassen, wie sie ihr Geld bei der veränderten Zinssituation anlegen können. Neben den klassischen Einlagen und einer ausgewogenen Mischung der Anlageklassen, können Wertpapiere und Fondsparpläne helfen, bei der hohen Inflation und der als Realzinsfalle bekannten Geldentwertung, gegenzusteuern. Dabei sollten immer die individuellen Ziele, die besonders Risikobereitschaft und die persönliche Situation Berücksichtigung finden“.
Digitale Services werden stark nachgefragt
„Digitale Lösungen ergänzen die persönliche Beratung unserer Kunden immer mehr“, erläutert Oliver Kolb. Kolb weiter: „Mit rund 7,4 Millionen Besuchern und über 50 Millionen Zugriffen im Jahr (plus 3,9%) ist die Internetfiliale neben dem KundenDialogCenter mit rund 600 Telefonanrufen täglich, der am meisten frequentierte Weg zur Sparkasse. Das Online-Banking der Sparkasse nutzen 102.335 Kunden (plus 7,1%), 52.537 Bankingnutzer (plus 13,3%) erledigen ihre Bankgeschäfte mobil über die Sparkassen-App“.
Gesellschaftliches Engagement bleibt Kernaufgabe
Auch die gesellschaftliche Bilanz der Sparkasse Vorderpfalz kann sich für das Jahr 2022 sehen lassen. Die Sparkasse Vorderpfalz unterstützte mit 1.019.563,60 Euro im zurückliegenden Jahr 816 Vereine, Schulen, Projekte und Initiativen in Ludwigshafen, Speyer, Schifferstadt und dem Rhein-Pfalz-Kreis. Von den Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsgeldern der Sparkasse profitierten die Bereiche Soziales, Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung, Brauchtum, Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz sowie Sport.
Traue bekennt: "Als öffentlich-rechtliche Sparkasse fördern wir seit Jahren mit unseren Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsgeldern konkrete Projekte in vielen Bereichen der Gesellschaft. Das machen wir gerne und aus Überzeugung, denn gerade auch in diesen besonderen Zeiten brauchen wir in unserer Gesellschaft Menschen, die sich für andere Menschen und das Gemeinwohl einsetzen. Die Sparkasse Vorderpfalz und unsere fünf Stiftungen werden weiterhin Vorhaben unterstützen, die möglichst vielen zugutekommen“.
Ausblick: 2023 wird ein anspruchsvolles Jahr
Sparkassen-Chef Thomas Traue bekräftigt: „Multiple Krisen werden auch in diesem Jahr Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vieles abverlangen. Die makroökonomischen Aussichten bleiben unsicher. Anleger sollten sich auch weiterhin auf schwankungsanfällige Kapitalmärkte einstellen. In dieser Zeit ist es unser Ziel unsere Kundinnen und Kunden auf allen Kanälen bei all ihren Finanzgeschäften mit erstklassiger Beratung und passgenauen Finanzlösungen zu unterstützen. Darauf arbeiten wir alle in der Sparkasse Vorderpfalz hin: mit Entschlossenheit und dem unbedingten Fokus auf unsere Kundinnen und Kunden.
Sparkasse Vorderpfalz: Vorläufige Zahlen 2022
