Die rasante Zinswende geht bei Immobilienfinanzierungen schnell richtig ins Geld
Die Zeit des billigen Baugelds ist vorbei: Seit Jahresbeginn haben sich die Zinsen für ein zehnjähriges Annuitätendarlehen bei vielen Anbietern auf deutlich über 2 % mehr als verdreifacht. Um Finanzierungen gegen die wachsenden Zinsrisiken abzusichern, empfiehlt Polychronis Michailidis, Leiter Bausparen und Versicherungen der Sparkasse Vorderpfalz, die aktuell noch günstigen Zinsen durch eine Bausparlösung langfristig festzuschreiben: "Jeder Prozentpunkt kostet auf die Kreditlaufzeit gerechnet schnell fünfstellige Summen."
Ein Beispiel: Für ein 300.000-Euro-Darlehen werden bei einem Zins von 1 % und 3 % Tilgung jeden Monat 1.000 Euro fällig. Bis zur vollständigen Tilgung kostet das Darlehen damit 45.363 Euro an Zinsen. Steigen die Zinsen bei gleicher Tilgung auf 2 %, erhöht sich die monatliche Belastung schon auf 1.250 Euro. Der gesamte Zinsaufwand der Finanzierung beträgt bereits 83.439 Euro. Bei 3 % Zinsen zahlen Finanzierer jeden Monat 1.500 Euro, das ganze Darlehen kostet bis zur vollständigen Tilgung dann 116.409 Euro. Und erhöhen sich die Zinsen sogar auf 4 %, macht der monatliche Zinsaufwand satte 1.750 Euro aus. In der Summe müssen dann 145.573 Euro Zinskosten bezahlt werden.
"Der deutliche Zinsanstieg der vergangenen Monate rückt den vermeintlich konservativen Bausparvertrag für die Zinssicherung wieder in den Fokus - sei es für den Immobilienerwerb, die sichere Anschlussfinanzierung oder die Modernisierung der eigenen vier Wände", sagt Michailidis. Die Entwicklung der Energiekosten und die Verschärfung der gesetzgeberischen Klimaschutzvorschriften im Immobiliensektor tragen dazu bei, dass sich immer mehr Eigentümer wieder intensiv mit der energetischen Modernisierung ihrer Häuser und Wohnungen befassen - zum Schutz der Umwelt und des eigenen Portemonnaies. "Besonders nachgefragt werden aktuell die kostengünstigen und schnellen Blankokredite bis 50.000 Euro ohne Grundbuchabsicherung vor allem für Investitionen in die Energieeffizienz", betont Michailidis.
Grundsätzlich gilt: Je länger eine Immobilienfinanzierung dauert, desto größer wird das Risiko, bei einer Anschlussfinanzierung durch steigende Zinsen unter Druck zu geraten. Bauherren und Käufer sollten deshalb beim Abschluss eines Immobiliendarlehens insbesondere die Absicherung der Zinsen über die gesamte Finanzierungslaufzeit beachten. "Das ist jetzt natürlich wichtiger denn je: In Kombination mit einem Bausparvertrag lassen sich die Zinsen unabhängig vom Kapitalmarkt bis zur Zahlung der letzten Rate festschreiben. Alle Immobilienerwerber bleiben bei der Rückzahlung sogar flexibel und können sämtliche staatlichen Förderungen optimal nutzen", so Polychronis Michailidis.